01Illwerke Zentrum Montafon2012-2013
Anton Amannstraße 12, 6773 Vandans, A Hermann Kaufmann
Mit dem Illwerke Zentrum Montafon – dem Verwaltungsgebäude und Besucherzentrum des gleichnamigen Vorarlberger Energieerzeugers – ist der erste kommerzielle Bau des LCT-Verbundsystems entstanden: Unter- und Erdgeschoss sowie die zentralen Erschließungselemente sind in Beton ausgeführt. Die vier Obergeschosse wurden als Hybrid-Holzkonstruktion errichtet, die in nur sechs Wochen vor Ort aufgebaut wurde. Eine Besonderheit stellen die unbeplankten tragenden Elemente dar. Auf verleimten, in die Fassade integrierten Holzstützen liegen Holz-Beton-Verbundelemente auf, die in der Mittelachse von Stahlträgern gehalten werden, gestützt auf einer Reihe Stahlbetonsäulen. Der langgezogene, fünfgeschossige Baukörper ragt auf Stützen in einen Stausee und bietet aus dem Inneren schöne Rundumblicke in das Montafon. Mit dieser Aussicht verbunden bieten die klar gegliederten Büro- und Veranstaltungsräume eine hohe Arbeits- und Aufenthaltsqualität in einem energieeffizienten Gebäude. Das Tragsystem, mit hochwertigen Materialien ausgeführt, ist so präzise gearbeitet, dass es sichtbar bleibt und nicht verkleidet wird.
02Gemeindezentrum St. Gerold2008-2009
Faschinastraße 100, 6722 St. Gerold, A Cukrowicz Nachbaur Architekten
Eine kleine Gemeinde hatte hohe Anforderungen an Ökologie und Nachhaltigkeit, die Architekten einen sehr emotionalen Zugang zur Baukultur. Das Ergebnis ist ein konsequentes Beispiel für Architektur gewordene Nachhaltigkeit. Ausgezeichnet mit dem Österreichischen Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit 2010.
Hoher Raumkomfort und Luftqualität durch fast ausschließliche Verwendung von heimischer Weißtanne. Selbst der Liftschacht und die Liftkabine sind in Holz ausgeführt. Wartungsfreundliche Konstruktion, regionale Rohstoffe für Konstruktion und Ausbau, Dämmstoffe und Schallschutz aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holzfaserdämmung und Schafwolle. Vermeidung von Schadstoffeintrag durch Chemikalienmanagement und ökologische Optimierung auf Basis des OI3-Indexes.
Haustechnikplanung:
Technisches Büro Werner Cukrowicz
Die Energieversorgung erfolgt über ein Kombisystem aus Erdwärme (Erdsondenanlage mit Solekreislauf über Wärmepumpe mit Wärmetauscher), Geräteabwärme und passiven Gewinnen. Das Gebäude wurde mit einer Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Die Einrichtung des Dorfladens bedingt die Installation diverser Kühlgeräte. Die Abwärme sämtlicher Kühlstellen wird in das Hauptenergiesystem eingespeist. Im Bereich der Südfassade wurde eine Photovoltaikanlage vorgesehen mit der Möglichkeit, das Gebäude energietechnisch autark zu betreiben. Da die Gemeinde eine große Photovoltaikanlage auf dem benachbarten Feuerwehrhaus betreibt, wurde vorläufig auf den Einbau der Photovoltaikanlage verzichtet. Komfortlüftung mit WRG, 85%, Blower Door Testergebnis: 0,49
03Gemeindehaus Raggal2005-2006
Raggal 220, 6741 Raggal, A Johannes Kaufmann GmbH
Die Erhaltung von traditionellem Handwerk, regionale Wertschöpfung, kurze Wege und maximaler Nutzen bei minimalem Platzverbrauch – auch das bestimmt die Nachhaltigkeit. Nominiert zum Österreichischen Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit 2010.
Für die Konstruktion des Gebäudes, die Außen- und die Innenbeplankungen fanden ausschließlich Fichtenholz und Weißtanne aus gemeindeeigenen Wäldern Verwendung. Durch Abstimmung zwischen Waldbestand, Planer, Sägewerk und Zimmerei fiel beim Holz wenig Verschnitt an. Die Innenwände und die Möbel aus Holz stammen von einem Tischler aus der Region und sind aufeinander abgestimmt. Die Büros sind tagesbelichtet, großzügige Erschließung. Umfassende Vermeidung von PVC und Einbau von emissionsarmen Baustoffen.
Energiekennzahl:
HWB 14.0 kWh/m²a (PHPP)
PEP 47.0 kWh/m²a (PHPP)
Energieplanung:
Thomas Hammerer, Planungsteam E-Plus GmbH, Egg
Die hausinterne Biomasseanlage (Hackschnitzel) versorgt nicht nur das Gemeindehaus, sondern auch einige der umliegenden Wohngebäude. Dadurch konnten mehrere alte und ineffziente Öl-Heizanlagen ersetzt werden. Komfortlüftung mir WRG, 80%
PlanerIn: Johannes Kaufmann GmbH
BauherrIn: Gemeinde Raggal Immobilienverwaltungs GmbH & Co
04Gemeindezentrum Ludesch2004-2005
Raiffeisenstraße 56, 6713 Ludesch, A Hermann Kaufmann
Schon seit mehr als einem Jahrzehnt engagiert sich die Gemeinde Ludesch in vorbildlicher Weise für eine nachhaltigere Zukunft: Sie ist schon 1994 dem Klimabündnis beigetreten und macht seit 1998 beim e5 Programm mit. Der Bau des Gemeindezentrums war Anlass für einen weiteren Schritt, der besonders konsequent durchgezogen wurde.
Österreichischer Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit 2006.
Frischluftvorwärmung Grundwasser/Solaranlage, Primärheizenergieversorgung durch Biomasse-Fernwärme, Brauchwarmwasserbereitung durch Solaranlage, Kühlung durch Grundwasserbrunnen, Einzelraumregelung durch Induktions-Volumenstromregler, leistungsgeregelte Lüftungsanlagen/Luftmengensplittung, Integrierte BUS-Regelungstechnik, Wärmepumpe, Thermischer Kollektor, Photovoltaik-Paneel
Energiequellen: Solar, Grundwasser, Biomasse-Fernwärme, Baubiologie und Nutzungskomfort Weißtanne aus heimischen Wäldern, Dämmstoffe aus Schafwolle und Zellulose Verzicht auf HFKWs, lösemittel- und weichmacherhaltige Farben, Lacke, Anstriche, Kleber und formaldehydhaltige Werkstoffe, keine Verwendung von PVC.
Heizwärmebedarf:
13.8 kWh/m² a (PHPP)
Energieplanung:
Martin Gludovatz, Synergy GmbH, Dornbirn
05Pfadfinderheim St. Martin
Siedlung 8, 6713 Ludesch, A Christian Walch
An die temporäre Nutzung eines Pfadfinderheims angepasst, wurde dieser Beitrag zur rundum ökologischen Bauweise mit Lowest-Technologie und hochwertigen Naturmaterialien gebaut.
Nominierung zum Österreichischer Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit 2006.
Wärmeversorgung durch Solarkollektoren und drei Pumpen (leiten die Wärme von den Kollektoren in die Bodenplatte), Restheizenergie durch einen elektrischen Heizlüfter (würde auch mit Holzofen funktionieren), Warmwasserbereitung mit Stromspeicher und Solarunterstützung.
Mehrfachfunktion der Bauteile – Bodenplatte ist Fundament, Fußboden und Wärmespeicher, die Fassade ist Gebäudehülle, Innen- und Außenfläche, Massivholz für Außenwände und Fußböden, Holz-Lehm-Schüttung als Dämmstoff, Verwendung von Farben auf Hartölbasis, durch Wand- und Fußbodenheizung behagliches Innenklima, keine Strahlungsverluste.
Keine Verwendung von: PVC, Mineralfaser, Steinwolle
Energieplanung:
Christian Walch, Walch Ökohaus GmbH; Gebhard Bertsch,
Energieberater